Carl von Clausewitz: Vom Kriege

Veröffentlicht am 8. Juni 2024 um 22:16
Minimalistisches Kriegs-Piktogramm

Carl von Clausewitz war ein preußischer General und Militärtheoretiker des frühen 19. Jahrhunderts, dessen Hauptwerk 'Vom Kriege' zu einem der wichtigsten Texte der Militärtheorie gehört.

'Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.'

1. Krieg als Fortsetzung der Politik
Dieser Gedanke unterstreicht die enge Verbindung zwischen Krieg und politischem Handeln. Krieg wird nicht als isoliertes Ereignis gesehen, sondern als Instrument zur Erreichung politischer Ziele.

'Der Krieg ist ein wahres Chamäleon, weil er in jedem konkreten Fall eine veränderte Natur zeigt.'

2. Die 'wunderbare Dreifaltigkeit'
Clausewitz beschreibt den Krieg als ein Zusammenspiel von drei dominierenden Kräften: der Gewalt, der Wahrscheinlichkeit und dem Zufall sowie der Unterordnung unter den politischen Zweck. Diese Dreifaltigkeit spiegelt die komplexe Natur des Krieges wider, der nicht nur auf rationaler Planung, sondern auch auf Emotionen und unvorhersehbaren Ereignissen basiert.

'Alles im Krieg ist einfach, aber das Einfachste ist schwierig.'

3. Nebel des Krieges
Clausewitz betont die Unvorhersehbarkeit und die Unklarheiten, die im Krieg herrschen. Der 'Nebel des Krieges' beschreibt die Unsicherheiten und Verwirrungen, die durch Informationsmangel und unvorhersehbare Ereignisse entstehen. Dies führt zu 'Reibung', den kleinen Hindernissen und Schwierigkeiten, die Pläne stören und Anpassungen notwendig machen.

'Der Schwerpunkt ist immer das Ziel, gegen das alle Kräfte gerichtet werden müssen.'

4. Schwerpunkt
Der Begriff des Schwerpunkts bezieht sich auf den zentralen Punkt, dessen Zerstörung oder Kontrolle den Feind entscheidend schwächen würde. Dies kann eine militärische Einheit, eine strategisch wichtige Stadt oder eine Schlüsselressource sein. Der Schwerpunkt variiert je nach Situation und muss sorgfältig identifiziert und angegriffen werden.

'Der Krieg ist ein Akt der Gewalt, um den Gegner zur Erfüllung unseres Willens zu zwingen.'

5. Gesamteinsatz aller Mittel:
Clausewitz argumentiert, dass im Krieg alle verfügbaren Mittel eingesetzt werden sollten, um den Feind zu besiegen. Dies bedeutet nicht zwangsläufig, dass der Einsatz aller Ressourcen gleichzeitig erfolgt, sondern dass die Bereitschaft bestehen muss, alle Mittel einzusetzen, wenn dies notwendig ist.

'Der absolute Krieg ist eine abstrakte Idee; der reale Krieg ist stets ein Kompromiss.'

6. Absoluter Krieg vs. Realer Krieg
Clausewitz unterscheidet zwischen dem 'absoluten Krieg'  als theoretischem Konzept, das totale Zerstörung und maximale Gewaltanwendung umfasst und dem 'realen Krieg', der durch politische, soziale und wirtschaftliche Faktoren begrenzt wird. In der Realität sind Kriege selten absolut, da sie durch menschliche und gesellschaftliche Grenzen moderiert werden.

'Der moralische Faktor stellt sich, bei gleicher Quantität der materiellen Kräfte, in der Praxis als mehr als die Hälfte des Ganzen heraus.'

7. Moral und Führung
Ein starker, entschlossener und inspirierender Führer kann den Ausgang des Krieges entscheidend beeinflussen. Die Moral der Truppen und die Entschlossenheit der Führung sind zentrale Elemente für den Erfolg.

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