Wer heiligt eigentlich was?

Über Zweck, Mittel & Macht in der politischen Philosophie

Die Frage, ob der Zweck die Mittel heiligt, ist kein bloßer Kalenderspruch – sie zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte des politischen Denkens. Was in Masken der Macht als innerer Konflikt der Figuren aufscheint, hat viele kluge Köpfe beschäftigt – und bis heute nichts an Brisanz verloren.

Wer darf was – und warum?

Ein kurzer Streifzug durch die Ideenlandschaft:

  • In Platons Politeia ist die Herrschaft der Philosophen nur dann legitim, wenn sie dem Gemeinwohl dient. Die Idee des Guten steht über allem – auch über der Macht.

  • Niccolò Machiavelli stellt dieses Ideal auf den Prüfstand: In seinem Fürsten zählt allein der Machterhalt. Moral wird strategisch – eine Frage der Umstände.

  • Immanuel Kant hält dagegen: Der Mensch ist Zweck an sich. Kein Ziel, so edel es sein mag, darf durch moralisch verwerfliche Mittel erreicht werden.

  • Max Weber spricht von der Spannung zwischen Gesinnungsethik und Verantwortungsethik – ein Dilemma, das bis in heutige Parlamente und Entscheidungsrunden wirkt.

  • Und in der Moderne? Hannah Arendt fragt nach der Verantwortung des Einzelnen im Angesicht von Systemen. Michel Foucault seziert die feinen Mechanismen von Macht. Judith Butler stellt die Frage nach Handlungsmacht neu – aus der Perspektive der Verletzlichkeit.

Diese Gedankenwelten sind keine bloße Theorie – sie helfen, unsere Zeit zu lesen.
Denn die Frage bleibt: Wer heiligt was – und zu welchem Preis?

 

Neugierig geworden?

Unter "Macht & Herrschaft" finden sich weitere Spuren durch die Geschichte der politischen Philosophie.

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.